Von der M – Rast aus starteten wir um ca. 8.00 Uhr unsere Herbstausfahrt, die uns in die Gegend rund um Bled führen sollte. Das Wetter der letzten Tage war immer wieder regnerisch, umso größer war natürlich unsere Hoffnung, dass sich ein alter Spruch („Wenn Engel reisen, wird sich auch das Wetter weisen“) für uns bewahrheitete.
Schon beim Frühstück am Hauptplatz in St Veit an der Glan, zu dem uns ein gebürtiger Ex – Knittelfelder führte, konnten wir im kurzärmeligem Hemd und Sonnenbrille unseren Kuchen und Kaffee genießen und der gespendete Sekt des Kaffeehausbesitzers ließ uns noch mehr das Gefühl der Urlaubsstimmung verspüren.
Am Parkplatz nach dem Loibltunnel gesellte sich auch der Rest der Teilnehmer zur Truppe und gemeinsam, nach einer kurzen Rauchpause, fuhren wir über die Landstraßen nach Bled, schnurstracks zum Hotel. Unsere Autos stellten wir am für uns reservierten Parkplatz ab und der kurze Fußmarsch zum direkt am See gelegenen Panoramarestaurant, wo auf uns das Mittagsbuffet schon wartete, tat unseren Knochen richtig gut. Leider war das Essen selbst nicht gerade „das Gelbe vom Ei“ und die Sorgenfalten unseres Organisators Vidonya Herbert, bei dem wir uns nochmals recht, recht herzlich dafür bedanken möchten, waren fast schon spürbar.
Dafür war die nachmittägliche Bootsfahrt zur Insel im Bleder See richtig entspannend und wunderschön. Beim vorzüglichen Abendbuffet im Hotel kam wirklich jeder wieder auf seine Rechnung und am Lob für die Küche durfte
nicht gespart werden.
Der erhoffte große Gewinn beim abendlichen Besuch des Casinos blieb uns zwar verwehrt, aber das angenehme Klima (nach Mitternacht saßen wir noch kurzärmelig im Freien), war einfach unbezahlbar.
In großes Staunen und Begeisterung versetzte uns am nächsten Vormittag der Besuch der Vintgar Schlucht, keine 10 Minuten von unserem Hotel entfernt. Seit 1893 ist die Klamm für Besichtigungen eingerichtet und zählt zu den meistbesuchten Natursehenswürdigkeiten in Slowenien. Durch die enge Schlucht, wo das Dröhnen der gefesselten Radovna echot, sind Wege, Galerien und Brücken zum Teil direkt über Sprünge, Stromschnellen und auch klaren, tiefen Stellen verbaut.
Am Ende der ca. 1600 Meter langen Klamm (Gehzeit ca. 30 Minuten) befindet sich nicht nur ein kleines Gasthaus, sondern auch der malerische, 13 Meter hohe Wasserfall Sum. Er ist der größte Flusswasserfall Sloweniens. Die 2. Sehenswürdigkeit, etwa in der Mitte der Schlucht, ist die einbögige Steinbrücke der Bohinjer Eisenbahn von 1906.
Nach einer kleinen Stärkung vor Ort fuhren wir zurück nach Bled und weiter über Boh. Bistrica noch tiefer in den Triglavski Narodni Park zum Bohinjsko jez, besser bekannt unter dem Namen Boheiner See. Idyllisch zwischen schroffen Felsen und hohen Bergen gelegen sicher ein Ort zum verweilen und entspannen. Ein kurzer Blick auf die Uhr gebot uns aber uns etwas zu sputen, den der Weg bis zum Mittagessen in Kranjska Gora war noch dementsprechend lang und vor allem der Höhenunterschied machte einem der Cabrios sehr zu schaffen.
Bergauf kein Problem, aber bergab (enge steile Kurven und ständig auf der Bremse), standen Markus sicher die Schweißperlen auf der Stirn. Gut das seine Handbremse bestens funktionierte und er somit schlimmeres verhindern konnte.
Der Gourmetgeheimtipp schlechthin in Kranjska Gora, wo wir für unser Mittagessen reserviert hatten, war die vorletzte Station unserer Ausfahrt. Großes uriges Gasthaus, vollbesetzt und eine Wirtin, die uns schon bei der Ankunft die Schneid abkaufte. Das Essen selbst war eine Wucht, vor allem aber von der Menge her. Die für eine Person bestellten Fleischplatten wurden alle in X-Large Size kredenzt (2 Personen Platte) und das mehr in Alufolie gewickelt oder im Plastikgeschirr über die Grenze nach Österreich gebracht wurde wird sicher jeder verstehen.
Als wir am Wurzenpass wieder österreichischen Boden unter den Reifen hatten, hätten wir es auch ohne Grenztafel sofort gemerkt, denn keine 100 Meter nach der Grenze wurden wir schon wieder mit den ersten Regentropfen empfangen.
Der kurze Abstecher zum „16er“ nach Velden war natürlich Ehrensache, galt es doch noch einmal auf die beiden Geburtstagskinder Franz und Gabriele auf ihren „Runden“ anzustoßen. Nochmals alles Gute und viel Gesundheit wünscht Euch der gesamte Club!
Auf der restlichen Fahrtstrecke, teils nur mit Vmax 60 bis 70 kmh, konnten wir uns bei stürmischem Starkregen schon wieder richtig heimelig fühlen. Als am Abend Doris und ich, bei einem guten Glaserl Wein, die Ausfahrt noch einmal Revue passieren ließen, waren wir uns einig: „Es war sehr schön, es hat uns sehr gefreut“. Vor allem aber, weil der eingangs erwähnte alte Spruch wenigstens bei der Hinfahrt und in Slowenien in Erfüllung ging.